… glaube ich, bricht die Realität auch über das Kroc Institute for International Peace Studies, der Ort, wo ich gerade forschen darf, herein. Ich war gerade mit dem Direktor (Asher), einem Professor (Laurie) und einer Kollegin (Katie) zu Mittag essen. Eigentlich wollen Asher und Laurie wissen, wie es uns als Fellows hier geht und was wir noch für unsere Forschung brauchen. Tatsächlich überschatten aber aktuelle Entwicklungen an der Uni hier, das Gespräch.
Sie erzählen, dass nun offiziell ausgesprochen wurde, dass Orte wie das Kroc, an der Uni nicht mehr erwünscht sind. Ich höre zu und fühle, wie sich mein Bauch zusammenzieht.
Dementsprechend: Mein Vorschlag, dass wir am Kroc eine Vorführung von Sepideh Farsi’s Film „Put your soul on your hands and walk“ machen, wird sehr kritisch gesehen. „One year ago we would have screened it for sure, now, honestly, I don’t know…“ sagt Asher. Laurie erwidert „…but we would not want to censor ourselves.“
Ich bin mir nicht sicher, ob das ironisch gemeint ist. Schwer zu sagen, wenn wir von einem Zeitgeist umgeben sind, wo es einfach nicht mehr klar ist, was gesagt werden darf und was nicht, weil es nicht in die Agenda des Regimes passt.
Während ich diese Zeilen schreibe, wird mir schwindelig.
Ich will fragen, ob es schon so weit ist, dass wir solche Filmvorführungen „im Untergrund“ machen müssen. Ich kann diese Frage aber nicht platzieren.
Fazit: Aktuell wird hier die Geschichte auf „Weiß“ umgeschrieben. Orte, wo das, was nicht in diese Geschichtsschreibung passt, bewahrt wird und entstehen kann, werden sukzessive zerstört.
In den letzten Wochen haben wir hier aber auch so viele schöne Dinge erlebt – deshalb bin ich eigentlich nicht dazu gekommen unsere Website zu aktualieieren. Das werd ich jetzt machen! Weil es ist einfach so schön und wichtig das Schöne und Lebendige zu erzählen!
Also für all jene, die immer wieder auf unsere Seite schauen – Keep up, see ya!








